Entstehung Gauerbach
Als während einer Gemeinderatssitzung in den 60er Jahren der Misserfolg bezüglich neuer Baugrundstücke im „alten Laxten“ bekannt wurde, stellte der damalige Bürgermeister Gregor Dall die Frage, ob es nicht möglich sei, „das Pferd von hinten aufzuzäumen“. Er meinte damit, dass unter anderem auch er im östlichen Laxten eine größere Fläche besitze, die man kaufen könne und dass gewiss auch weitere Landwirte zu einem Verkauf bereit seien. Das Schwierigste aber sei die Planung, denn zum einen sehe der Flächennutzungsplan der Gemeinde Laxten für dieses etwa 30 Hektar große Gebiet nur Grünflächen vor, und zum anderen fehle vom Planerischen her jeglicher Kontakt zwischen der in Laxten vorhandenen Wohnbebauung und dem angesprochenen Baugebiet im Außenbereich. Der Gemeinderat meinte jedoch, „es bei der Regierung einmal zu versuchen“.
Nach einigen Wochen erhielt der Ortsrat die Genehmigung von der Regierung in Hannover zur Änderung des Flächennutzungsplans.
Nur wenige Tage später hatten sich alle acht Landwirte, von denen die Gemeinde kaufen musste, zu Verhandlungen im Gemeindebüro eingefunden.
In knapp einem Jahr war der Bebauungsplan genehmigt, und in Anbetracht des östlich des Gebietes verlaufenden Baches und der vielen Grünzüge machte Walter Tenfelde vom Landkreis den Vorschlag, diesem etwa 280 Plätze großen Baugebiet den Namen „Wohnpark Gauerbach“ zu geben.
Die Grundstücksverhandlungen mit den Erschließungsmaßnahmen verliefen äußerst erfreulich – ein zu zahlende Kaufpreis von 13,65 DM pro qm, incl. Anschlussgebühren, konnte ermittelt werden.
Zur Vergabe der Straßennamen führte der Gemeinderat einen Wettbewerb durch, der von der Laxtener Jägerschaft gewonnen wurde.
Die meisten Bauherren bemühten sich, möglichst schnell und ohne große Probleme in ihr neues Zuhause einziehen zu können. Der erste war Hermann Kaiser, Am Wildwechsel 14a, der zusammen mit seiner Familie am 1. Juli 1968 „Gauerbacher“ wurde.
Neben den neuen Wohnhäusern entstand am Jägerplatz ein Einkaufszentrum mit den wichtigsten Geschäften, und 1997 das Bürgerzentrum.
In direkter Nachbarschaft zum Jägerplatz errichtete die Kirche St. Josef 1974 den Kindergarten St. Ludger, der zunächst auch Räume für die Jugendarbeit bereithielt. Nach Inbetriebnahme des Bürgerzentrums wurde in dessen Räumen im Jahre 2001 der Jugendkeller „Foxi“ eingerichtet.
Da die Bürger sich augenscheinlich wohl fühlten im „Gauerbach“, entschloss sich der Ortsrat, im Jahre 1975 zusammen mit der Stadt die erste Erweiterung dieses Gebietes vorzunehmen. Südlich des vorhandenen Wohngebietes entstand somit „Gauerbach II“, und auch dessen Grundstücke waren relativ schnell verkauft.
Mehr Probleme hatte die Verwaltung zur Realisierung von „Gauerbach III“, denn der Erwerb dieser Flächen war schwieriger als erwartet. Dennoch war man 1980 so weit, dass auch hier gebaut werden konnte. Ein wesentlicher Inhalt dieses Baugebietes war der Bolzplatz am Birkenhain, der zunächst hier geplant und auch realisiert wurde, 1990 aber aufgegeben werden musste, um einer Grundschule Platz zu machen. Diese nahm im Sommer 1991 ihren Betrieb auf.
Der nachfolgende Bolzplatz am Immenweg, der 2015 leider komplett aufgegeben wurde, gehörte zum nächsten Erweiterungsplan, also zum Baugebiet „Gauerbach IV“, das 1999 in Angriff genommen wurde. Es wohnten inzwischen ca. 3000 Einwohner im Gauerbach.
Im Mittelpunkt zwischen Gauerbach I; II und III befindet sich das ökumenische Kreuz in einer parkähnlichen Anlage. Es wurde am 15.Mai 1983 eingeweiht.
2001 entstand östlich des „Wohnpark Gauerbach“ eine Entlastungsstraße zwischen der B 214 und der L 60.
Zu einem kleinen Paradies in direkter Nachbarschaft dieses großen Wohngebietes hat sich natürlich auch der Dieksee entwickelt. Seinerzeit hat sich der Ortsrat für diesen Standort entschieden, als für die höher liegende Umgehungsstraße viel Sand benötigt wurde. Man hätte in Laxten auch andere Möglichkeiten gehabt, doch im Hinblick auf den „Gauerbach“ sahen die Kommunalpolitiker den Bereich nördlich der Lengericher Straße, also gegenüber der Einfahrt zum „Gauerbach“ als den besten Standort. Diese Entscheidung führte im Nachhinein sogar noch zu weiteren Vorteilen für die östlich in Laxten wohnenden Bürger. Aus dem Dieksee wurde nämlich ein Sport- und Freizeitpark, bestehend aus einer Wasserfläche mit Wanderwegen, drei Sportplätzen des SV Olympia Laxten, sowie ursprünglich einer Tennisanlage, die inzwischen aber auch dem Sportverein angegliedert wurde und dazu seit 2020 einem Darttempel seine Heimat gegeben hat. Des Weiteren findet man dort Beachvolleyballplätze, Tischtennisplatten, Basketballkörbe und eine große Skateranlage, und letztlich fühlt sich auch die Jugendherberge seit 1994 hier wie zu Hause.